Norwegen Kapitel 4
Erster Angeltag!
Wir sind gegen sieben Uhr aufgestanden oder auch etwas früher.
Man muss ja immer ein bisschen mehr Zeit einplanen bis alle im
Bad gewesen sind.
In der Zwischenzeit kümmert sich der eine oder andere natürlich
um das Frühstück. Kaffee kochen, Brötchen aufbacken,
Frühstückstisch decken und was sonst noch dazu gehört.
Mein erster Blick geht natürlich erst mal aus dem Fenster, auf die
Bucht vor unseren Haus. Bin ich doch neugierig wie das Wetter
heute ist. Mein nächster Blick geht natürlich gleich in Richtung
Strassen Damm mit der Brücke. Durch den Engpass kann ich
natürlich schon gleich gut erkennen ob viel oder wenig Wasser in
Bewegung ist. Am Damm selber sehe ich das in etwa ein Meter
fehlt, das sagt mir noch nicht ob wir momentan Ebbe oder
Flut haben.
Merke ich mir also gleich mal eine markante Stelle,
die Höhe der Wasserkante, wo ich nachher noch mal hinschauen
werde. Ein Blick zum Bootsanleger verrät mir auch gleich das
wir schon die letzten sind die sich zum Angeln vorbereiten und
hinaus fahren wollen. Denn den Bootsanleger teilen wir uns mit 3
Ferienhäusern und unsere Boote sind die Letzten die noch da
sind.
Nach dem Frühstück schaue ich noch mal aus dem Fenster und
stelle fest, das der markante Punkt den ich mir gemerkt hatte
noch weiter aus dem Wasser schaut, also haben wir wohl Ebbe.
Übrigens, mit den Reiseunterlagen von „ Andrees Angelreisen „
kam natürlich auch ein Informations-Heftchen mit, wo viele
nützliche Dinge drinstehen, auch der Tiden Kalender für die
hiesige Gegend, wonach man Ebbe und Flut mit Zeiten sehr gut
sehen kann.
Wenn die Möglichkeit vom Brandungsangeln besteht braucht
man natürlich auch Wattwürmer. Dann konnten wir anhand des
Kalenders sehr gut sehen wann Ebbe Tiefstand war und uns an
sandigen Stellen auf Suche begeben.
Nachdem wir feststellen mussten, das in unserer Gegend eher
keine Schollen und Klieschen waren und das Brandungsangeln
sich nicht lohnte, holten wir auch keine Wattwürmer mehr.
Nachdem wir uns dem Wetter entsprechend angezogen haben,
müssen wir die Boote erstmal mit dem Angelzeug beladen. Das
dann auch die ganzen Angeltage zum größten Teil dort verbleibt.
Einige Staufächer auf dem Boot nehmen das meiste unseres
Angelzubehörs auf, das dann auch vor jedem Wetter geschützt
ist. Natürlich hatte ich schon erwähnt, dass wir am Abend zuvor
schon mit Angel und Pilker unterwegs waren, aber das war
natürlich nicht unsere ganze Auswahl, wie man sich bestimmt
denken kann.
Nachdem die Boote beladen sind, kommen noch die Fischkästen
ins Boot, wobei in einer schon ein par Abfälle von den
gefangenen Fischen vom Vortag drin sind. Die wir dann auch ein
ganzes Stück mit hinaus nehmen um sie zu Entsorgen.
Die Hausbesitzer mögen es nämlich gar nicht wenn Fischabfälle
vor der Haustür entsorgt werden, die dann Möwen und andere
unerwünschte Gäste anziehen.
So ist es dann auch, das wir noch gar nicht abgelegt haben und
die ersten Möwen schon in der Nähe kreisen. Je weiter wir uns
vom Steg mit dem Boot entfernen, desto mehr Möwen verfolgen
uns bis wir endlich anhalten und die Fischkiste entleeren.
Dieses Spektakel erleben wir bei jeder Ausfahrt aufs neue. Es sei
denn wir haben nichts, das scheinen sie auch ganz schnell zu
merken und lassen uns in Ruhe.
Stellt sich schon die Frage: Wo fangen wir an zu Angeln?
Versuchen wir es da wo wir gestern Abend schon mal gute
Fische gefangen haben. Ich sage erst mal ja und wir fahren die
Stelle genauso an wie gestern. Schnell wird uns klar, wir treiben
heute ganz woanders hin als am Abend zuvor. Am Abend war es
windstill. Ich fuhr eine Untiefe an, wo ich wusste das es als Riff
von einer Insel zum Festland hinüber verlief. Wir ließen uns von
der Strömung dann entlang dieses Riffes treiben.
Heute war es dann natürlich wieder ganz anders. Die Strömung
war geringer und ein leichter Wind kam von der Riffseite, so das
wir vom Riff weg ins offene Wasser hinaustrieben.
Hatten wir gestern somit einen Bereich von 20 bis30 Metern
beangelt, fingen wir heute bei 20 Metern an und kamen sehr
schnell in Bereiche von 50 bis 70m und noch weiter draußen auf
über 100m. Das bedeutet natürlich, wir müssen immer wieder
Pilker wechseln um auf Grundnähe zu bleiben. Also ist die
Stelle für uns momentan nicht so geeignet, wir werden sie aber
im Auge behalten. Zu einem späteren Zeitpunkt sind die
Gegebenheiten vielleicht wieder so wie wir sie schon mal
vorgefunden hatten.
Also fahren wir auf die andere Seite der unter dem Wasser
liegenden Felsformation. Beim Überfahren zeigt das Echolot eine
Tiefe zwischen 8 bis 10m an, man kann sehr gut bis auf den
Grund sehen. Auf der anderen Seite fällt es wieder auf bis zu
50m ab und bleibt dann auf einer ziemlich großen Fläche fast
gleich. Wir fahren zwischen 2 Inseln und lassen uns vom Wind
dann wieder in Richtung Riff treiben. Das ist dann natürlich
wieder nicht so einfach, wir sind wieder in eine Strömung
geraten, der Wind hat leicht gedreht und wir kommen nicht so
dicht an das Riff wie wir es gerne hätten. Ist aber nicht so
tragisch, da wir ab und zu schon den einen oder anderen Dorsch
ins Boot ziehen konnten.
Auf dieser Seite kommen wir am Festland nicht vorbei, sondern
treiben kurz vorher in eine steinige Bucht.
Was uns beim treiben in der Strömung schon aufgefallen war,
sehr viel Kleingetier wurde mitgetragen (Krill) und die Strömung
traf die Bucht. Je näher wir der Bucht kamen, umso öfter zeigte
das Echolot Fisch an. Wir brauchen dann auch bald kein Echolot
mehr um Fische zu sehen. Sondern wir sehen Schwärme von
Heringen unter unserem Boot durchziehen.
Heißt natürlich Pilkruten rein und die Spinnruten raus, wo wir
schon die Heringsvorfächer mit kleinen Pilkern vor installiert
haben.
Nichts geht über frische Köder, die wir später am Tage dann
an Naturköder Montagen anbieten können.
Der erste Angeltag hat noch gar nicht richtig angefangen,
reicht es für heute erst mal wieder, mehr beim nächste mal.
Samstag, 23. Januar 2010
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