Montag, 15. Februar 2010

Norwegen Reise Kapitel 5

Norwegen Reise Angeltag 2
Ich bin heute schon eine ganze Zeit früher wach als meine
Angelkollegen und schleiche schon um das Haus herum, weil
ich sie nicht wecken möchte.
Bei früheren Urlauben, in anderen Ferienhäusern, wo die
Möglichkeit des Brandungsangelns bestand, hatte ich dann
schon meist die Angel in der Hand.
Auch hier wäre die Möglichkeit die Angel auszuwerfen,
schließlich haben wir am Bootssteg schon 10m Wassertiefe.
Aber auch einige Bojen, weiter draußen, wo ich nicht
einschätzen kann wie lang die Halteseile sind.
In Ufernähe dann auch einen felsigen Untergrund und am
Damm eine Steinpackung, die man auch schlecht einschätzen
kann. Außerdem ist der Steg noch zusätzlich mit Seilen in alle
Richtungen am Grund gesichert.
Man kommt auch mit der besten Brandungsrute beim werfen
nicht in den Bereich der Brücke, wo die Fangausichten dann
schon entschieden höher sind.
Einzig wenn die Heringe vor die Haustür schwimmen. Das wir
versuchen ihnen nachzustellen, mit den Spinnruten, wobei die
Hängergefahr dann schon erheblich ist.
Alles in allem muss ich aber wieder feststellen das wir wohl
Langschläfer sind, da unsere Nachbarn schon wieder mit dem
Boot draußen sind und ich sie auch nicht gehört habe als sie ab
fuhren. Ah da kommen schon die Nächsten von dem
Ferienhaus das ein Stück von uns entfernt ist.
Es ist 6 Uhr, schätze das ist die Zeit auf die sie sich
eingependelt haben.

Im Gespräch mit ihnen erfahre ich auch das sie sonst die Jahre
in einem anderem Ferienhaus am Hauptcenter untergebracht
waren, welches sie dieses mal nicht mehr bekommen haben,
weil es anderweitig reserviert war.
Das kann natürlich passieren, gerade bei diesen jährlichen
Veranstaltungen, wo manche dann schon die Ferienhäuser über
Jahre im voraus reservieren. So erfahre ich des weiteren, dass
sie ihre bekannten Angelstellen trotzdem anfahren, obwohl sie
fast eine stunde Fahrt haben um sie zu erreichen.
Man sieht, es ist nicht immer so einfach sich mit neuen
Gegebenheiten anzufreunden. Alle Ferienhäuser beherbergen in
der Nähe Top Fangplätze, das Problem ist sie auch zu finden.
Natürlich kommt dann aber noch dazu, dass man auch dort zur
richtigen Zeit den richtigen Platz erwischen muss.
Wie ich ja schon erwähnte, spielt fast überall die Ebbe und die
Flut eine ganz entscheidende Rolle über die Wahl des
Angelplatzes. Gerade zur Neuorientierung an fremden
Gewässern kann das Echolot dann sehr gut helfen, fängige
Stellen zu finden.
Natürlich können auch solche Gespräche mit anderen Anglern
sehr hilfreich sein und man erfährt auch mal von ihnen einen
guten Platz, wo es sich lohnen könnte hinzufahren.
Auf dieser Art erfuhr ich auch dass der Heilbutt direkt vor
unserer Tür zu finden ist, was die regelmäßigen Fänge auch
bewiesen.
Natürlich stehen die Fische nicht eng gedrängt, sonst hätten wir
bestimmt auch schon mal einen gefangen, aber sie sind da.
Da muss ich aber dazu sagen das wir auch noch nicht gezielt
auf sie direkt geangelt haben, da wir doch eher Dorsche und
Köhler jagen oder eben den Leng.
Trotzdem ist es immer noch erst früh um 7 Uhr und ich kann
erste Bewegungen in unserem Haus wahrnehmen. Wird wohl
zeit das Frühstück vorzubereiten, das auch wir uns dann an die
Angelei machen können.
Frühstück ist vorbei. Wir beladen unser Boot noch mit den
Fischabfällen, damit die armen Möwen auch ihren Anteil
bekommen. Die ja schon mit hungrigen Augen uns im Visier
haben und legen ab. Nach der Raubtierfütterung steuern wir
gleich mal die Bucht an wo die Heringe öfter zu finden sind.
Um uns eventuell mit frischen Ködern zu versorgen, aber unser
Pech ist, sie sind momentan nicht vor Ort.
Auch die Dorsche die wir beim durchtreiben der Bucht
erbeuten sind nicht der Renner, so das wir uns entscheiden nach
einer neuen Stelle Ausschau zu halten.

Ein Stück weiter draußen haben wir noch eine felsige Insel, die
sich ein Stück in die Länge zieht, hinter ihr wollen wir mal
unser Glück versuchen.

Auf dieser Seite der Insel, auf der wir uns jetzt befinden, haben
wir nach Hitra rüber nur noch die Schifffahrrinne zwischen uns.
Umso weiter wir hier von der Insel wegfahren umso tiefer wird
das Gewässer fallen, bis auf 200 Meter, das ist aber nicht unser
Ziel. Wir halten uns in einem Abstand zur Insel von zirka 50
Meter. Mit einer Wassertiefe auch um 50 Meter wollen wir
Naturköder anbieten. Heringe von gestern, die wir über Nacht
eingefroren hatten. Es dauert auch gar nicht lange bis ich den
ersten Fischkontakt bekomme. Mit meinen neuen Fischköder
Vorfächer mit Circle Hook Hacken, wo ich ja nicht anschlagen
brauche, weil der Fisch sich ja alleine aufhängt, wenn er
wegschwimmt. Na ja weg geschwommen ist er dann auch, aber
ohne meinem Hacken im Maul. Kann sein das ich mich zu
dämlich angestellt habe. Nach mehreren Attacken von Fischen
mit dem selben Resultat, innerhalb 1 Stunde, habe ich
beschlossen diese Hacken nicht mehr einzusetzen, weil die
Aussteigerzahl mir zu hoch erschien. Vor allem weil nach dem
Vorfachwechsel der nächste Fisch wieder mir gehörte, wurde
mein Entschluss noch verstärkt.
Nichts gegen Aussteiger, die hat man immer wieder mal.
Kommt es aber zu oft vor, stimmt irgendetwas nicht im
Angelgeschirr und man sollte etwas ändern.
An aller erster Stelle steht dann auch der Hacken oder Drilling
wo man auch immer wieder die spitzen überprüfen sollte, die
doch öfter mal Bodenkontakt bekommen.
Mein Anglerkollege auf dem Boot ist diesen Vormittag ganz
gut mit Fisch versorgt gewesen, ich hatte dann doch etwas das
Nachsehen, aber man lernt ja nie aus.
Mit diesen neuen Erkenntnissen fuhren wir zum Haus zurück,
um eine Mittagspause einzulegen.

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